Rückblick Vorlesetag 2025
„Für Kinder ist es ein Segen, wenn sie vorgelesen bekommen.“
Namhafte Vertreter:innen der Ev. Kirche und evangelisch öffentliche Büchereien begingen am 21. November deutschlandweit den Bundesweiten Vorlesetag.
Seit 2004 wird der Bundesweite Vorlesetag gefeiert, um das Lesen besonders bei Kindern zu fördern. Leseförderung ist eine der Kernkompetenzen und Herzensangelegenheit des Evangelischen Literaturportals (Eliport), dem Verband für Büchereiarbeit und Leseförderung der EKD.
So brachten sich am vergangenen Freitag erneut viele der rund 750 evangelisch öffentlichen Mitgliedsbüchereien von Eliport mit kreativen und einzigartigen Vorleseaktionen für unterschiedliche Altersstufen ein und setzen sich so einmal mehr für die Leseförderung und die Berührung mit Büchern und Bücherei ein.
Viele setzten dabei nicht nur auf gute Bücher, sondern auch auf Vorleseaktionen an besonderen Orten, die zum Buch passten. So führte die Kinder- und Jugendbücherei Hennen in Zusammenarbeit mit der Ev. Kita vor Ort eine Vorleseaktion auf dem Kirchturm in Hennen durch. Gelesen wurde das Sachbilderbuch „Ein Jahr mit den Eulen“ von Thomas Müller. Im Anschluss wurden kleine Eulen aus leeren Toilettenrollen gestaltet und das Thema durch Infomaterial vom NABU („Lebensraum Kirchturm“) vertieft.
Gruselig wurde es hingegen in der Ev. Gemeinde Borgholzhausen. Dort gab es eine spannende Vorleseaktion für Kinder ab acht Jahren mit anschließender Taschenlampenführung in der Kirche.
Auch der Vorsitzende des Evangelischen Literaturportals, Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl, brachte sich in Mehrstetten mit mehreren Vorleseaktionen ein. Sein Tag begann mit zwei Lesungen aus Kinderbüchern für Grundschüler:innen mit Schattenspiel. Anschließend zeigte der Landesbischof, dass Vorlesen auch bei älteren Menschen beliebt und für alle Beteiligten lohnend ist. Im Tagestreff für Senior:innen las Gohl schwäbische Sagen und Legenden, sogar in Mundart, und beendete mit einer Lesung aus „Meine Nachbarin als Türöffnerin“ im Dorfladen seinen bemerkenswerten Einsatz für das Vorlesen an diesem Tag:
„Der bundesweit stattfindende Vorlesetag ermutigt uns alle, ein Buch in die Hand zu nehmen und in eine spannende Geschichte einzutauchen. Manche lesen da am liebsten für sich, andere freuen sich, wenn sie die Lektüre miteinander teilen können. Für Kinder ist es ein Segen, wenn sie vorgelesen bekommen. Sie können ihre Gedanken und Gefühle mit anderen teilen und lernen dabei, wie es mit dem Lesen geht. Aber auch für die, die anderen vorlesen, ist es ein Segen. Sie werden Mittler zwischen der Geschichte und denen, die der Geschichte zuhören.“
In der Bücherei der Evangelischen Kreuzkirchengemeinde im Darmstädter Stadtteil Arheilgen las die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Christiane Tietz, Grundschulkindern vor. Die Leiterin der Gemeindebücherei, Hannelore Steinfels, hatte dazu Kinder aus den Arheilger Grundschulen und Kitas eingeladen. Rund 20 Kinder waren mit ihren Eltern in die Bücherei gekommen. Die Kirchenpräsidentin hatte sich das Buch „Die Drei vom Ast und der Wettstreit im Wald“ von Eckart zur Nieden ausgesucht, das für Vier- bis Siebenjährige empfohlen ist. Während des Vorlesens bezog Christiane Tietz die Kinder immer wieder mit ein, stellte ihnen Fragen und nahm ihre Anmerkungen gern auf. Dazu gab es eine Bastelaktion.
Märchenhaft wurde es mit Landesbischof Meister, der in der Kindertagestätte in Eilvese aus “Rotkäppchen rettet den Wolf” vorlas. In Mandelsloh las er dann aus “mutig, mutig”. In diesem Kinderbuch geht es um die Frage: Was ist mutiger? Eine verrückte Mutprobe zu bestehen oder einfach mal „Nein“ zu sagen? "Lesen oder auch Vorgelesen bekommen verbindet Menschen unterschiedlicher Altersgruppen. Und egal, wie alt man ist, können Bücher ganz neue Welten eröffnen," so das Fazit Meisters nach diesem wieder gelungenen Vorlesetag.