Aller Tage Abend
Ev. Buchpreis 2013 - Die Geschichte einer Frau, die schon als Säugling einmal stirbt und am Ende 90 Jahre alt wird. Dazwischen das ganze Leben.
Jenny Erpenbeck lässt die Protagonistin ihres Romans mehrere Tode sterben oder anders gesagt, sie gibt ihrer Figur fünf Lebensmöglichkeiten. Geboren in einer jüdischen Familie zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Galizien stirbt sie als Säugling, in Wien als junge Frau an Liebeskummer und Lebensüberdruss, als Kommunistin in Moskau und Sibirien in Folge der stalinistischen Säuberungen. Zurückgekehrt in die DDR erlangt sie Ruhm und Ehre als Schriftstellerin und treue Kämpferin des sozialistischen Volkes. Die letzte Station ihres Lebens ist das Dahindämmern in einem Altersheim in Berlin am Ende des 20. Jahrhunderts, nach dem Fall der Mauer. Die persönliche Geschichte dieser Frau zeichnet ein Menschenleben durch die Geschichte des letzten Jahrhunderts. Am Ende kehrt ihr Sohn zu den familiären Wurzeln zurück, indem er ohne es zu wissen auf die alte neunbändige Goetheausgabe der Familie stößt und die Urkunde zum Abtransport seiner jüdischen Großmutter im Jahre 1942 findet.
Preisträgerin Evangelischer Buchpreis 2013
Geeignet für: Ein anspruchsvoller Roman, der möglichst viele LeserInnen finden sollte.
Bewertung: 3/3
Rezension von:
Sophie Jünemann
Preis | geb.: 19,99 € |
Erscheinungsjahr | 2012 |
Verlag | Knaus |
Originalsprache | Deutsch |
Übersetzer:in | -- |
Seitenzahl | 282 Seiten |
ISBN | 978-3-8135-0369-2 |
Signatur | SL |
Schlagworte | 20. Jh. / jüdisches Leben / Frau / Lebensgeschichte |