Brand

Henning Ziebritzki

Fein beobachtete und präzise beschriebene Szenen einer Kindheit in den 60er Jahren.

Im niedersächsischen Dorf „Brand“ wächst in den 60er und 70er Jahren ein Junge auf, der seine Umwelt genau beobachtet. Die ihn umgebenden Erwachsenen sind teilweise körperlich und seelisch stark vom Krieg gezeichnet. Das eher einzelgängerische Kind erforscht die Natur, den Handwerksbetrieb des Schmieds, nimmt soziale Dynamiken sensibel wahr, macht sich philosophische Gedanken, entdeckt sprachliche Kunstwerke. Die Dorfwelt ebenso wie die Sprache, in der von ihr erzählt wird, wirken archaisch. In der Familie, zumindest für den Protagonisten, stehen die Frauen im Zentrum, die Großmütter, die Mutter. Der erwachsen gewordene Autor besucht die pflegebedürftige Mutter im Altenheim und kehrt damit an den Ort und zu der Bezugsperson seiner Kindheit zurück. Aus elf Erzähleinheiten ist dieser Roman zusammengestellt, atmosphärisch dicht und detailreich erzählt. Manches mag fiktiv sein. Beim Lesen entsteht ein Sog in diese besondere Welt.


„Brand“ kann besonders ältere Menschen an ihre eigene Kindheit erinnern und zum Erzählen anregen: Seniorenkreis, Frauenfrühstück, Literaturkreis. 

 

Bewertung: 3/3   

Rezension von:  Amelie zu Dohna


Preisgeb.: 22,00 €
Erscheinungsjahr2025
VerlagWallstein
OriginalspracheDeutsch
Übersetzer:in--
Seitenzahl141 Seiten
ISBN978-3-8353-5857-7
SignaturSL
SchlagworteKindheit / 60er Jahre / Nachkriegszeit / Dorfleben