Der Weihnachtsfrieden

Kirsten Boie. Ill. von Claire Harrup

Auch für den Feind ist Weihnachten.

Den Zauber der Weihnacht zu fühlen, wenn man im Warmem ist, der Bauch so gut gefüllt ist wie der Gabentisch und man mit Familie oder Freunden zusammen ist, das ist leicht. Wie aber ist Weihnachten an den trostlosesten Orten dieser Welt, im Dreck, im Hunger, in der Kälte und Verzweiflung? An so einen Ort nimmt uns Schriftstellerin Kirsten Boie in „Der Weihnachtsfrieden“ mit. Ihre Erzählung basiert auf dem historisch belegten Weihnachtsfrieden zwischen Briten und Deutschen, der 1914 an einigen Abschnitten der Westfront, in Flandern, stattfand. Der junge Soldat Friedrich liegt im schlammigen Schützengraben, wo Ratten an den nicht beerdigten Leichen nagen und denkt daran, dass zu Hause gerade der Baum geschmückt wird. Doch dann werden auf einmal auch ihm und seinen Kameraden Tannenbäume gebracht - der Kaiser hatte es versprochen -und dann fängt plötzlich einer der Soldaten an zu singen. Unvorsichtig, aber zum Glück ansteckend. Irgendwann singt der ganze Graben und der Tommy schießt nicht, nein, die Tommys klatschen sogar! Für die ist ja auch Weihnachten. Man liest den Text gebannt und ist bewegt von der Annäherung zwischen den Feinden, die Weihnachten möglich macht. Es werden Haare geschnitten, es wird Fußball gespielt und die Toten werden gemeinsam beerdigt.

 

Eine bewegende und wichtige Botschaft in einem kleinen, feinen Buch, das liebevoll illustriert ist. 

 

Bewertung: 3/3   

Rezension von:  Marie Varela


Preisgeb.: 13,00 €
Erscheinungsjahr2025
VerlagArche
OriginalspracheDeutsch
Übersetzer:in--
Seitenzahl45 Seiten
ISBN978-3-7160-0020-5
SignaturSL
SchlagworteKrieg / Weihnachten / Frieden