Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat
Sieben heiter- ernste Nachtgespräche zu persönlichen, politischen und gesellschaftlichen Themen zwischen DDR und Heute.
Annett (Jg. 1964), Peggy (Jg.76) und Wenke (Jg. 1978), alle drei in kreativen Berufen tätig, sind seit 2012 befreundet. Ein Lektor des Hanser-Verlages ermutigt sie zu diesem besonderen Projekt: Lockere, konzentrierte Gespräche zu Themen, die sie als "Ostfrauen" beschäftigen. Da ist auch für die Westfrau vieles dabei: Herkunft und Wohnen in der Kindheit in Dresden, Rostock und Magdeburg, Reflektion des Transformationsprozesses nach der Wende, Kassensturz und Eigentumsverhältnisse, Frauenbewegung in Ost und West. Spannend, wenn ein Flugblatt aus dem November 1989 erneut gelesen und auf die Erfüllung der damaligen Forderungen überprüft wird. (Dazwischen ein Rezept für Rote Beete Suppe). Weiter geht es mit dem Rückblick auf solidarische Ideale, wie lesen wir heute den Begriff "Völkerfreundschaft", wie "Kollektiv" und "Solidarität". Das alles durchwebt mit persönlichen Erfahrungen und wichtigen Befunden (etwa dem rapiden Geburtenrückgang nach 1989). Wie können wir bei allen gegenwärtigen Problemen Demokratie leben, ohne Empörung, aber mit Großzügigkeit und auch leisen Tönen?
Ein erfrischender, unterhaltsamer Beitrag zum aktuellen Ost-West-Dialog aus Frauensicht. Mit informativen und lustigen Fußnoten sowie zahlreichen Literaturtipps. Für wache Frauen!
Bewertung: 3/3
Rezension von: Gabriele Kassenbrock
Preis | geb.: 22,00 € |
Erscheinungsjahr | 2024 |
Verlag | Hanser |
Originalsprache | deutsch |
Übersetzer:in | -- |
Seitenzahl | 317 Seiten |
ISBN | 978-3-446-27984-1 |
Signatur | Sb |
Schlagworte | Deutschland / Frau / Demokratie / Zeitgeschichte |