Ein Garten offenbart sich

Katrin de Vries

Ein Haus mit einem großen Garten, eine Frau auf der Suche und der Sehnsucht im Einklang mit der Natur zu leben.

Vermutlich ist es die Autorin, die ihre eigenen Erfahrungen schildert. Nach Jahren in der Großstadt kauft sie mit Mann und Kindern ein altes Backsteinhaus in Ostfriesland, ihrer und ihrer Vorfahren alten Heimat. Umgeben ist das Haus von einem richtig großen Garten. Die Erzählung setzt ein, als die Kinder schon ausgezogen sind und sie mehr Zeit und Ruhe für sich hat. Will sie zunächst den Garten planen, ordnen und "beherrschen", lässt sie bald der Natur freien Lauf. Sie beobachtet, was geschieht, lernt Wildkräuter schätzen und ernten, sieht, wie Pflanzen sich selbst einen guten Platz im Garten suchen, sich vermehren. Sie lässt sich ein auf die Pflanzen, dazu erinnert sie sich an früher und die Zeit ihrer Großeltern, was ein Garten damals bedeutete und wie der Alltag auf dem Land war. Die Geschichte mutet an wie ein Märchen voller Sehnsucht, entgegen all der Schnelllebigkeit und Hektik unserer Zeit. Sprachlich fein gestaltet, erfährt man auch viel Wissenswertes zur Pflanzenwelt.


Wer sich einlassen mag auf die Ruhe und das Beobachten, liest mit Gewinn. Handlung sucht man hier vergebens, sie würde vielleicht sogar stören. Dafür fährt man nach der Lektüre niemals mehr achtlos an Wegrändern und Wiesen vorbei.  

Bewertung: 3/3   

Rezension von:   Bettina Wolf


Preisgeb.: 24,0 €
Erscheinungsjahr2024
Verlagdtv Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG
Originalsprachedeutsch
Übersetzer:in-
Seitenzahl237 Seiten
ISBN978-3-423-28405-9
SignaturSL
SchlagworteGarten / Natur / Landbevölkerung