Frauen, die wandern, sind nie allein

Kerri Andrews

Unterwegs mit Philosophinnen, Denkerinnen und Schriftstellerinnen vom 18. Jahrhundert bis heute.

Laufen, wandern – was ist daran geschlechtsspezifisch? Vieles, sagt Kerri Andrews, Dozentin für englische Literatur. Sie hat sich mit Frauen der Literaturgeschichte beschäftigt, die draußen in der Natur oder flanierend in der Stadt unterwegs waren. Im England des 18. Jahrhundert waren das eher Gattinnen oder Schwestern berühmter Männer wie Dorothy Wordsworth. Aber auch Elizabeth Carter, eine unverheiratete Pastorentochter, die Epiktet aus dem Griechischen übersetzt hat und gern mehr als 20 Meilen am Tag zu Fuß zurücklegte. Ellen Weeton, eine Gouvernante, durchstreifte im 19. Jahrhundert den Lake District, Wales und bestieg Berge, ganz allein. Virginia Woolf, Ananis Nin ist jeweils ein Kapitel gewidmet. Immer sucht Kerri Andrews nach dem Weiblichen der Wanderlust. Das wirkt manchmal bemüht, gar ermüdend, aber viel öfter überraschend und einleuchtend. Frauen waren in einer anderen Welt unterwegs als Männer: gefährlicher, fremder, berührender. Und Frauen hatten es schwerer, ihre Pläne zu verfolgen. Einen bürgerlichen Haushalt konnte man nicht so leicht unbeaufsichtigt lassen wie einen angefangenen Roman …

Für Leserinnen, die sich für weibliches Denken interessieren, fürs Wandern und für Literaturgeschichte.

Bewertung: 2/3   

Rezension von:   
Anne Buhrfeind


Preisgeb.: 24,00 €
Erscheinungsjahr2022
VerlagGoldmann
Originalspracheenglisch
Übersetzer:inAnne Emmert und Katrin Harlaß
Seitenzahl350 Seiten
ISBN978-3-442-31677-9
SignaturGb
SchlagwortePhilosophie / Wandern / Frauen / Literaturgeschichte