Furchen und Dellen

Ela Meyer

Ein Roman über die Emanzipationsgeschichte einer sich in den Wechseljahren befindenden Frau.

Ela Meyer schreibt in einer genial verkörperten und bildreichen Sprache mit tiefgehenden Wortschöpfungen über die Geister des vergangenen Krieges, die sich im inneren Nachhall der Aggressionen des Großvaters zeigen. Tragende Gefühle sind Schuld und Scham, die beide Welten zusammenhalten und für die Protagonistin zur Existenzgrundlage wurden. 
Meyer stellt die moralische Vorherrschaft der Verwandtschaft über die Freundschaft infrage, erkundet alternative Lebens- und Liebensmodelle und befragt die staatliche Kontrolle über das Privatleben. 
Über die Aneignung des Hauses des verstorbenen Großvaters gelingt es der Protagonistin, den Weg zur eigenen Identität ohne die männlich-dominierten Zuschreibungen über Frauen im allgemeinen und sich selbst im speziellen zu finden, ihre Wut zu befreien und kein ewiges „Es tut mir leid“ hinterherzuschieben. 
Ein wahnsinnig tiefsinniges und bestärkendes Buch! Unbedingt lesen! 


Für alle, die sich für weibliche Unsichtbarkeiten und Formen der Emanzipation interessieren. Nicht an eine Altersgruppe gebunden. Ließe sich auch wunderbar in einer Gruppe lesen.    

Bewertung: 3/3   

Rezension von:  Jule Zemke


Preiskt.: 20,00 €
Erscheinungsjahr2024
VerlagGoya
Originalsprachedeutsch
Übersetzer:in--
Seitenzahl220 Seiten
ISBN978-3-8337-4813-4
SignaturSL
SchlagworteAlternative Lebensformen / Familienpolitik / Feminismus / Generationenkonflikt