Geschwister im Gegenlicht
Auf einer Reise in die Vergangenheit finden Bruder und Schwester nicht nur Abgründe, sondern auch gegenseitige Zuneigung.
Es ist Februar 2003. Die pensionierte Lehrerin Sabine Senkel hat sich in ein kleines Seebad an der Ostsee zurückgezogen. Hier will sie nach dem Tod ihres Mannes Karl wieder zu sich finden. Doch in ihre selbstauferlegte Einsamkeit platzt bereits einen Tag später ihr fünf Jahre älterer Bruder Rolf, zu dem sie ein eher unterkühltes Verhältnis hat. Sein Gepäck besteht nicht nur aus einem Burn-out und einer 13jährigen Tochter, die gerade wegen aggressiven Verhaltens von der Schule geflogen ist, sondern auch aus einem blauen Aktenordner, in dem er Nachforschungen über ihre nazitreuen, gewalttätigen Eltern sammelt. Doch Sabine hat schon vor langer Zeit beschlossen, einen gedanklichen und emotionalen Schlussstrich unter ihre Familie zu ziehen. Nur mit einem Trick gelingt es Rolf schließlich, dass sich Sabine in seinen alten VW-Bus setzt. Gemeinsam machen sie sich zu den schrecklichen Orten ihrer Vergangenheit auf, um sich ihren Traumata zu stellen aber auch, um einen Weg zueinander zu finden.
Mit großer Offenheit schreibt die Autorin auch in ihrem neuen Buch über das Schicksal und die seelischen Belastungen der Nachkriegskinder. Nicht nur Betroffenen zu empfehlen.
Bewertung: 3/3
Rezension von: Heike Nickel-Berg
Preis | geb.: 25,00 € |
Erscheinungsjahr | 2023 |
Verlag | Klett Cotta |
Originalsprache | deutsch |
Übersetzer:in | - |
Seitenzahl | 317 Seiten |
ISBN | 978-3-608-98747-8 |
Signatur | SL |
Schlagworte | Geschwister / Kindheit / Kriegsvergangenheit |