
Halb so schlimm
Essays über eine Welt, in der Vergewaltigungen als „halb so schlimm“ abgetan werden. Bedrückende, aber wichtige Zeugnisse.
Roxane Gay hat 29 Essays unterschiedlicher Autor:innen gesammelt, die aus unterschiedlichen Perspektiven auf eine Welt blicken, in der sexuelle Übergriffe tagtäglich stattfinden und oft nicht klar als solche erkannt und benannt werden. Die unterschiedlichen Beiträge in diesem Band verbindet, dass sehr persönliche Erfahrungen geschildert werden. Diese direkte Betroffenheit liegt beim Lesen wie ein schwerer Stein im Magen – aber genau das ist gut so. Denn das erklärte Ziel des Sammelbandes ist es aufzudecken, dass jede Form von Übergriff eben nicht nur „halb so schlimm“ ist, sondern die persönliche Geschichte auf furchtbare Art und Weise prägt.
Die Breite der Essays sensibilisiert für unterschiedliche Formen sexueller Gewalt: In Partnerschaften und durch Fremde, in Debatten über die vermeintliche Schuld von Opfern, in herabwürdigenden Kommentaren und exzessiver Gewalt. Dieser Essayband ist ein wichtiger Beitrag zur Offenlegung von Rape Culture. Doch durch die sehr explizite Schilderung von übergriffigen Handlungen ist eine Triggerwarnung unbedingt notwendig.
Empfohlen für alle, die ihren Blick für übergriffige Handlungen und den (fehlenden) Umgang damit in unserer Gesellschaft schärfen wollen und explizite Schilderungen dabei gut verarbeiten können.
Bewertung: 3/3
Rezension von: Hannah Woernle
Preis | kt.: 14,00 € |
Erscheinungsjahr | 2024 |
Verlag | btb |
Originalsprache | englisch |
Übersetzer:in | Cornelia Röse |
Seitenzahl | 365 Seiten |
ISBN | 978-3-442-77428-9 |
Signatur | G |
Schlagworte | sexuelle Gewalt / Rape Culture / Trauma |