Hannah Arendt

Thomas Meyer

Leben und Werk der viel beachteten jüdischen Philosophin Hannah Arendt (1906-1975) im Lichte neuer Erkenntnisse.

Meyer, Münchner Philosophieprofessor (Schwerpunkt Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts) ist Arendt-Experte und Herausgeber der Studienausgabe ihrer Werke. Unbekannte Archivfunde lassen ihn einen neuen Blick werfen und v.a. die jüdischen Wurzeln sowie ihr bislang wenig beachtetes zionistisches Engagement in den Fokus rücken. Ausgehend von der - wie Arendt selbst schreibt - "praktischen Arbeit" im Pariser Exil (1933-1940, der Rettung zahlreicher jüdischer Kinder) sowie der Zeit der Emigration in die USA und dem Erscheinen des ersten Hauptwerks (Origins of Totalitarism, 1951) zieht Meyer Linien zu Gedanken und Werk der großen Philosophin. Dabei dient ihm der Satz Arendts "Ich glaube nicht, dass es irgendeinen Denkvorgang gibt, der ohne persönliche Erfahrung möglich ist (...)" als Leitfaden. Neben großem Hintergrundwissen lässt v.a. die stilistische Leichtigkeit und Souveränität den Band zu einem Lesevergnügen ersten Ranges werden, Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste (ZEIT/ZDF/DLF).  


Der anregende und mit SW-Abb., Anmerkungen und Register aufbereitete Band sei gern der Biographie von E. Young-Brühl (1986) an die Seite gestellt. Vgl. auch den Band von Alois Prinz (Evangelischer Buchpreis 2001)

Bewertung: 3/3   

Rezension von:  Bettina Wolf


Preisgeb.: 28,00 €
Erscheinungsjahr2023
VerlagPiper
Originalsprachedeutsch
Übersetzer:in-
Seitenzahl520 Seiten
ISBN978-3-492-05993-0
SignaturBb / P
SchlagworteHannah Arendt / jüdisches Exil