
Honey
Die 82-jährige Honey will sich endlich mit der Gewalt in ihrer Familie auseinandersetzen.
So viele Beerdigungen. Die Kunstexpertin Honey ist 82 und weiß, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt. Im Nachttisch wartet eine elegante weiße Pistole auf sie, aber eins bleibt vorher noch zu tun. Sie will sich endlich mit ihrer mafiösen italo-amerikanischen Familie auseinandersetzen, denn als junges Mädchen war sie Zeugin zweier Morde und hat geschwiegen. Nun sucht sie Kontakt zur Familie ihres Neffen und ihr vager Plan einer Konfrontation verkehrt sich ins Absurde: Alle nehmen sie begeistert auf, sie wird zur Babyparty ihres Großneffen eingeladen, ihr gestohlener Wagen wird im Nu wiederorganisiert und sie kann sich dieser geballten Herzlichkeit kaum entziehen. Honey weiß nicht mehr, wohin mit ihrer Wut, als sie unerwartet auch noch die Liebe trifft, zu einem viel jüngeren Mann. Die weiße Pistole muss noch warten … Selten habe ich einen so klugen, warmherzigen und witzigen Roman über ein ernstes Thema wie die Aufarbeitung von Gewaltstrukturen in der Herkunftsfamilie gelesen. Die hochaltrige Heldin überzeugt in ihrer Komplexität, ihrer Dynamik und ihrem Sexappeal auf ganzer Linie. Das Buch gehört in jede Bücherei!
Sehr zu empfehlen für Lesekreise und Veranstaltungsarbeit.
Bewertung: 3/3
Rezension von: Claudia Puschmann
Preis | geb.: 26,00 € |
Erscheinungsjahr | 2024 |
Verlag | C.H. Beck |
Originalsprache | englisch |
Übersetzer:in | Claudia Wenner |
Seitenzahl | 462 Seiten |
ISBN | 978-3-406-82242-1 |
Signatur | SL |
Schlagworte | Gewaltverarbeitung / Alter / Frauen |