Nicht heulen, sondern handeln

Erik Flügge

Widerspruch, Mut, Orientierung - das fordert ein Katholik von der Evangelischen Kirche: die Reformation der Reformation.

Das ist schon ein bisschen besonders: Der Autor, Kommunikationsberater und Katholik, veröffentlicht Thesen für einen mutigen Protestantismus! Provokant fordert Erik Flügge die Abschaffung des Gottesdienstes, zu dem nur noch drei Prozent der Evangelischen kommen. Außerdem sollte man die Bibel, verstaubt wie sie ist, weiterschreiben. Er fragt, ob die persönlich inspirierte Gott-Mensch-Beziehung nicht alleine stehen kann, und ob ein solcher Mensch nicht auch Heimat und Angebote in der Kirche finden sollte. Flügge rät den Evangelischen, sich einen "Propheten" zu wählen, der dann ganz frei für eine Zeit eine These vorantreiben kann. Dem kann man viel entgegenhalten: Der Protestantismus ist nicht nur Kirchlichkeit, der Gottesdienst findet auch stellvertretend statt, die Evangelischen sind halt vielfältig und zurecht nicht immer eindeutig. Man kann aber diese in gut verständlicher Sprache geschriebene fröhlich-freche Provokation nutzen, eine Diskussion in Gang zu setzen - da, wo man gerade ist.

Eine interessante Diskussionsgrundlage gerade in Gemeinden, die sich in den nächsten Jahrzehnten neu erfinden müssen.

Bewertung: 2/3   

Rezension von:   
Volker Dettmar


Preiskt.: 12,00 €
Erscheinungsjahr2019
VerlagKösel
Originalsprachedeutsch
Übersetzer:in--
Seitenzahl89 Seiten
ISBN978-3-466-37238-6
SignaturCf
SchlagworteProtestantismus / Zukunft der Kirche / Gottesdienst