Nicht sehr lang her, nicht sehr weit weg

Carla Infanta Gabor

Ein Bilderbuch über den Holocaust. Nicht nur für Kinder. Und mit denen muss man es gemeinsam lesen.

Zuerst wird einfach erzählt, was passiert ist. Fast sachlich – soweit das geht bei diesem Thema. Was ist der Holocaust? Was sind Juden, wie kamen die Nazis an die Macht, was passierte, als sie andere Länder überfielen? Denn der Krieg ist ja nicht „ausgebrochen“ wie ein Löwe aus dem Zoo. Dann geht es wieder ins Detail. Wie kamen die Juden ins Konzentrationslager? Die Züge. Einer, noch einer, viele. Die Arbeit, die Vernichtungsarbeit, die Verbrennung. Später kommen reflektierende Seiten dazu, schwarz, mit einer Kerze. Nur ein Wort, auf der nächsten Seite noch ein Wort. Denk nach! Dieses Buch wirkt intensiv auch über die Illustration. Schwarz, weiß grau. Dazu gelbe Akzente. Zum Beispiel der stigmatisierende „Judenstern“. Und immer wieder kleine Striche wie auf einem Kerbholz …
Carla Infanta Gabor, Nachfahrin jüdischer Flüchtlinge, hatte schon als Jugendliche Primo Levi gelesen. Dieses Buch schrieb sie, um mit ihren eigenen Kindern über den Holocaust sprechen zu können. Sehr informativ, sehr überzeugend – aber nichts zum Alleinlesen für Zehnjährige. 
 

Für Schülerinnen und Schüler ab zehn Jahren. 

 

Bewertung: 3/3   

Rezension von:  Anne Buhrfeind


Preisgeb.: 19,90 €
Erscheinungsjahr2025
VerlagFischer Sauerländer
OriginalspracheSpanisch
Übersetzer:inIlse Layer
Seitenzahl105 S.
ISBN978-3-7373-7367-8
SignaturJu 2
SchlagworteHolocaus / Familie / Nationalsozialismus