Söhne großziehen als Feministin
Ein spannendes Buch und ein Meilenstein in der modernen feministischen Debatte.
Dieses Buch ist ein mutiges Unterfangen: Da schreibt eine bestens ausgebildete, erfolgreiche Frau über ihre Rolle als Mutter, als Mutter von Söhnen und das sehr offen. „Er darf bloß kein Arschloch werden“, ist schon ein erster Gedanke beim Ultraschall, der zeigt, wie kritisch Männlichkeit von ihr - und auch der heutigen Gesellschaft - empfunden wird. In ihrem Debüt ringt Behjat nach Worten, bewegt sich zwischen der immer noch harten Dichotomie von „männlich“ und „weiblich“, versucht, diese harten Grenzen aufzuweichen und kommt mit sich selbst und ihrer Umwelt in Konflikt. Warum sie immer noch mit ihrem über 10jährigen Sohn kuschele, wird sie gefragt. Und warum triggert es sie so bloß sehr, wenn ihre Jungs wild sind und sich auch mal hauen? Sie plädiert für eine Gesellschaft, in der sowohl Männer und Frauen Werte wie Sanftheit, Empathie und Fürsorge leben können. Sie ist dafür, sich nicht gegen die Männer zu stellen, sondern gegen ein System deer Dominanz und der Abwertung von bisher als weiblich angesehenen Werte. Die größte Aufgabe liege nicht darin, seinen Frieden mit den Männern zu machen, „sondern mit Weiblichkeit“.
Ein mutiges, kontroverses Buch, das ein Wegweiser in ein anderes Rollenverständnis sein kann. Für alle, die nicht davor zurückschrecken eigene Geschlechterbilder zu hinterfragen.
Bewertung: 3/3
Rezension von: Marie Varela
Preis | geb.: 23,00 € |
Erscheinungsjahr | 2024 |
Verlag | Hanser |
Originalsprache | deutsch |
Übersetzer:in | - |
Seitenzahl | 198 Seiten |
ISBN | 978-3-446-27808-0 |
Signatur | Sb |
Schlagworte | Feminismus / Söhne / Gleichberechtigung / Mutter |