Wir kommen zurecht
Berührender Coming-of-Age-Roman um einen stillen Alltagshelden.
Philipp ist fast 18 und steht kurz vor dem Abitur. Er ist ein „Netter“, der gelernt hat zu funktionieren und Probleme mit sich auszumachen. Das machen in seiner Familie alle so: der Vater, ein erfolgreicher Chirurg, und seine neue Freundin, die ihre Träume von Hochzeit und Kindern für sich behält. Philipps psychisch kranke Mutter wird nie erwähnt, er selbst hat nur verschwommene Erinnerungen an sie. Entspannen kann er sich nur bei seinem besten Freund Lorenz, mit dem er Gras rauchen, quatschen oder einfach nur schweigen kann. Als die Polizei anruft, weil seine Mutter spurlos aus ihrer Klinik verschwunden ist, wird eine Entwicklung in Gang gesetzt, die alle Familienmitglieder zwingt, für ihre Bedürfnisse einzustehen. Am Ende ist das alte Familiengefüge zerbrochen und Philipp stellt mit einer klugen Entscheidung seine Reife unter Beweis. Der Roman erzählt mit einer lakonischen Leichtigkeit und Unsentimentalität, wie es ist, in einer dysfunktionalen Familie mit Tabuthemen und Geheimnissen aufzuwachsen. Die Autorin weckt dabei auch Verständnis für die Dilemmata ihrer Figuren und lässt ihre Leser am Ende die Erkenntnis gewinnen, dass eine Wahl-Familie manchmal mehr Halt geben kann als die Herkunftsfamilie.
Für alle Bibliotheken sehr zu empfehlen!
Bewertung: 3/3
Rezension von: Claudia Puschmann
| Preis | geb.: 24,00 € |
| Erscheinungsjahr | 2025 |
| Verlag | Steidl |
| Originalsprache | Deutsch |
| Übersetzer:in | -- |
| Seitenzahl | 280 Seiten |
| ISBN | 978-3-96999-454-2 |
| Signatur | SL |
| Schlagworte | Jugendroman / Familie |