Das Holzkreuz an der Ampel
Möglichkeiten zum Einstieg in das Buch und Umsetzungsideen zu Lukas, dem verstorbenen Radfahrer und der Symbolik des Kreuzes an Unfallstellen.
1. Das Holzkreuz als Einleitung ins Buch
Wenn diese Hinführung zum Buch genutzt wird, sollte entweder auf ein Warming-up verzichtet werden oder dieses außerhalb und vor Betreten des Gruppenraumes stattfinden.
Im Gruppenraum ist eine Szenerie aufgebaut: weißes Holzkreuz an die Wand gelehnt, daran befestigt ein auf alt gemachter Zettel mit dem Text von S.7 (“Zeug*innen gesucht!” - im Anhang), auf dem Boden davor eine angeschlagene einfache Vase (z.B. ein Einmachglas) mit Blumen darin und ein brennendes rotes Grablicht.
Beim Betreten des Raumes auf die Reaktionen der Jugendlichen achten und diese im Anschluss thematisieren:
- Was hat das mit dir gemacht?
- Welche Gefühle hat die Szenerie ausgelöst?
- Hast du etwas ähnliches schon mal “in echt” gesehen?
Dieses Intro eignet sich vor allem, wenn man im weiteren Verlauf den Schwerpunkt auf das Thema “Trauer” setzen möchte.
Danach erfolgt eine kurze Inhaltsangabe zum Buch.
2. Wegekreuze: “Warum stellt man ein Kreuz auf, wo jemand gestorben ist?” (S. 9)
Der Bezug zum Buch
Der zentrale Gegenstand des Buches ist „das Holzkreuz, das ihr auf dem Weg zur Schule vielleicht schon mal gesehen habt… Vor zweieinhalb Jahren ist da … ein Lukas gestorben bei einem Verkehrsunfall. Und obwohl das so lange her ist, stehen da trotzdem immer frische Blumen und meistens leuchtet auch ein rotes Teelicht.“ (7).
Leon Hertz macht sich Gedanken, wer der dort verstorbene Lukas gewesen sein mag, warum er dort ums Leben gekommen ist, und warum da weiterhin das Holzkreuz steht.
Theologische Hinweise
Holzkreuze finden sich an vielen tausend Stellen in Deutschland: an Wegesrändern in der Landschaft, an Straßen in den Städten.
Aus der religiösen Tradition kennt man in Deutschland und Europa über Jahrhunderte die so genannten „Wegekreuze“ und „Flurkreuze“, die von frommen Menschen zum Gedenken an bestimmte tragische Ereignisse wie Mord oder Naturkatastrophen gestiftet und errichtet worden sind. Meistens sind diese Kreuze mit Christus- oder Marienfiguren gestaltet.
Seit einigen Jahren gibt es immer häufiger schlichte Kreuze am Wegesrand, die mit keiner Christus- oder Heiligenfigur versehen, sondern einfache Holzkreuze sind, die den Namen eines an dieser Stelle – meist durch einen Verkehrsunfall – Verstorbenen tragen und an diesen Menschen erinnern wollen.
Didaktische Umsetzungsideen
Da diese mannigfaltigen Wegekreuze praktisch überall anzutreffen sind und das Kreuz das zentrale (christliche wie säkulare) Symbol für Tod (und Trauer und Auferstehungshoffnung) ist, kann im RU an jeder Schule eine Entdeckungsreise unternommen werden: Wo gibt es in der Nähe unserer Schule oder meines Wohnortes solch ein Wegekreuz? Wie ist es gestaltet? Was sagt es aus? Gibt es einen Namen, gibt es Blumen oder Kerzen oder Texte? Solche Wegekreuze können also zu einem außerschulischen Lernort werden, den die Klasse in Gemeinschaftsarbeit oder in Form von Gruppenarbeit erkundet. Im Falle der Gruppenarbeit können die Ergebnisse zu den erkundeten Wegekreuzen zusammengetragen, präsentiert, ausgewertet und verglichen werden.